Blau und Gelb ergeben Grün – Nachhaltigkeit im Fußball

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Das Stadion Hohe Warte

 

Was ein blau-gelber Fußballverein in Sachen ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit unternimmt, kann man beim ältesten Club Österreichs nun regelmäßig nachlesen. Auf dem Rasen soll es grüner zugehen. 

Der First Vienna Football Club 1894 ist der älteste unter den österreichischen Fußballvereinen. Und weil er auch im 119. Jahr seiner Geschichte noch seiner Vorreiterrolle gerecht werden möchte, hat der Club als erster österreichischer Fußballverein einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Die Profi-Abteilung des Vereins möchte damit ihr Profil im Bereich Corporate Social Responsibility schärfen.

Dass Unternehmen und öffentliche Institutionen jährlich über ihre Initiativen und Programme zum Thema Nachhaltigkeit berichten, ist nichts neues. Sustainability-Reports haben sich zu einem Standard-Kommunikationselement in der professionellen Öffentlichkeitsarbeit entwickelt; öffentliche Förderungen machen die ganze Sache attraktiv. So wird auch der Bericht des First Vienna FC im Rahmen des Ökobusinessplan der Stadt Wien gefördert.

Der Report listet auf, was der Verein in Richtung Nachhaltigkeit unternimmt. Einen großen Teil nimmt darin die Beteiligung an der Initiative „Nachhaltig am Ball“ von Bundesliga und Lebensministerium ein, für die das Ministerium eine Million Euro springen ließ, um den Profifussball in Österreich auf sozial- und ökologisch nachhaltig zu trimmen.

Die Vienna verfügt mit dem Stadion Hohe Warte im 19. Wiener Gemeindebezirk seit 1921 über Europas größte Naturarena. Vor allem die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen der Ökobilanz des Clubs zugute. So reisen durchschnittlich 60% der Zuschauerinnen und Zuschauer mit öffentlichen Verkehsmitteln zu den Heimspielen, und weitere 15% zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Über zwei Drittel der CO2-Emissionen entstehen beim Beheizen der clubeigenen Räumlichkeiten. Die Emissionen, die durch die Nutzung des Fuhrparks und Flugreisen der Mannschaften entstehen, sind allerdings im Nachhaltigkeitsrepot nicht ausgewiesen.

Um die Umweltbilanz zu verbessern, möchte der Verein seine Bemühungen zukünftig verstärken. „Maßnahmen wie bessere Wärmedämmung der Verwaltungsgebäude, Solaranlagen für Warmwasser und Heizung sowie der Einsatz von Ökostrom werden derzeit geprüft und sollen so rasch als möglich realisiert werden. Auch der Einsatz von Recycling- und Mehrwegsystemen – z. B. bei Getränkebechern – wird in Zukunft eine verstärkte Rolle spielen.“

Während sich Projekte in Sachen ökologischer Nachhaltigkeit noch im Planungs- bzw. ersten Arbeitsstadium befinden, ist man in Sachen sportliche Nachhaltigkeit schon weiter. Mit der Nachwuchs- und Jugendarbeit soll der sportliche Erfolg dauerhaft – eben nachhaltig – sichergestellt werden.

Der Nachhaltigkeitsbericht soll dazu beitragen, die Attraktivität des Zweitligisten für Sponsoren zu erhöhen, und das Vereinsprofil zu schärfen. Bei den Fans des Vereins kommt dieser Beitrag zur Imagepflege gut an.

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